An manchen Tagen fühle ich mich wie im Lied der Toten Hosen, „Alles aus Liebe“. Nur bin nicht ich der eifersüchtige Part, sondern Raphael.
Ich kann das ganz ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ja, ich habe Kontakt mit Männern, mit denen ich mal was hatte (mit dem einen war ich immerhin fast acht Jahren zusammen). Anstatt es als gute Zeichen zu sehen (Green Flag), dass wir nach unserer Trennung noch normal miteinander reden können, ist Raphael eifersüchtig, wenn es um andere Männer geht.
Keine Ahnung, ob er das noch nicht mitbekommen hat, aber: er ist derjenige mit den ständigen Terminen, Kolleginnen, Dienstreisen, Müttern anderer Kinder und sieht dazu noch verdammt gut aus. Müsste also nicht ich die sein, die durchdreht? Er hat sich mit einer guten Freundin zuhause getroffen, was für mich überhaupt kein Problem war. Wollte er mich bescheißen, würde doch nicht sagen, dass jemand kommt. Zumindest macht das in meinem Kopf keinen Sinn (aber das muss ja nichts heißen, mein Kopf denkt komische Dinge, wenn ich ihn lasse).
Da ich für ihn transparent sein möchte und ihm zeigen will, dass er mir vertrauen kann hab ich ihm auch gesagt, dass ich ihm jederzeit irgendetwas weiterleite oder zeige, falls etwas wäre. Okay zugegeben ich habe nicht eine Nachricht aus dem Nichts von Bruno erwartet, in der steht „wir hätten doch heiraten sollen“ – das ist aber seine subjektive Meinung und ich habe ihm auch klargemacht, dass ich das nicht möchte und jemanden anderes habe.
Raphael ist trotzdem sauer. Ich weiß nicht, ob er denkt ich kriege zehn Hochzeitsanträge am Tag. Ich bin der Golden Retriever in einer Beziehung, treu dumm und absolut loyal.
Ich hoffe, er versteht es irgendwann. Wenn ich hätte die anderen Männer gewollt, hätte ich mich für sie entschieden. Habe ich aber nicht. Ich war mir lange nicht mehr so sicher, dass ich einen Mann will, wie ich ihn jetzt will.
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